EG - Nummer 6 3 6 - "Erfreue dich, Himmel ..."

Vorbemerkung

Seid 7 Jahren gibt es nun das "Monatlied" in unserer Gemeinde mit dem jeden Monat ein Lied unseres Gesangbuches in der Gemeinde bekannter gemacht wird. So haben wir in einem Jahr verschiedenen Kanons mit der Gemeinde kennen gelernt, oder wie in 2009 uns mit dem Monatslied an der von der EKD veranstalteten Reihe unter dem Titel "beten09" beteiligt. Für das Jahr 2013 steht das Monatslied unter keinem speziellen Thema. Ich versuche jeden Monat ein Lied (sei es ein bekanntes oder unbekanntes) entweder bekannter zu machen oder in anderer Umsetzung zu erleben. Sofern sie Wünsche an das Monatslied haben, melden sie sich bitte. Das Monatslied für Juni ist das Lied "Erfreue dich, Himmel", welches im EG unter der Nummer 636 steht.

Texterin: Maria Luise Thurmair

Maria Luise Thurmair geb. Mumelter am 27. September 1912 in Bozen (Südtirol), gestorben am 24. Oktober 2005 in Germering bei München, war eine katholische Theologin und Schriftstellerin. Maria Luise Thurmairs Vater war der letzte österreichische Bezirkshauptmann in Bozen. Politischer Druck erzwang die Umsiedlung nach Innsbruck. Dort bestand sie ihre Matura, studierte Philosophie und hörte bei Josef Andreas Jungmann SJ Vorlesungen zu Liturgik. Mit einer Arbeit über Irene von Byzanz wurde sie promoviert. 1941 heiratete sie den Münchner Dichter Georg Thurmair (1909–1984). Das Paar hatte 6 Kinder und lebte seit 1956 in München. Sie starb am 24. Oktober 2005 in Germering bei München. Maria Luise Thurmair tat sich (wie auch ihr Ehemann) in der katholischen Jugendbewegung hervor, besonders in der liturgischen Bewegung. Während der Kriegsjahre begann sie, am Innsbrucker Kirchengebetbuch Gotteslob mitzuarbeiten. Auch an der Gestaltung mehrerer deutscher Diözesangebet- und -gesangbücher war sie beteiligt. Später folgte die Mitarbeit an Singende Gemeinde, am Kirchenlied, die übersetzung monastischer Hymnen und eine Reihe von Büchern. Während des Krieges erschienen Liebesgespräche im Krieg, ein lyrischer Dialog zwischen Georg und Maria Luise (Neuauflage 1981 im Aventinus-Verlag). Vor allem aber leistete sie eine umfangreiche Vortragstätigkeit zu Fragen von Glauben, Ehe, Kirchenjahr, Erstkommunion und religiöser Erziehung und schließlich seit 1963 die Mitarbeit am Gotteslob, dem Gebet- und Gesangbuch aller deutschsprachigen katholischen Bistümer (außer Schweiz und Liechtenstein). Von zehn Liedern, die heute in deutschsprachigen katholischen Gemeinden gesungen werden, liegt wenigstens einem ihr Text zugrunde. Von ihr selbst stammen 38 Liedtexte. Kein anderer Lieddichter ist im Gotteslob so oft vertreten wie sie. In der Hauptkommission zur Vorbereitung des Gesang- und Gebetbuchs war sie die einzige Frau. Auch in das Evangelische Gesangbuch (EG) haben mehrere ihrer Lieder Aufnahme gefunden, im Stammteil sind dies die Lieder unter den Nummern 178.6, 178.7, 178.8, 227, daneben auch in vielen Regionalteilen weitere Lieder. Der Papst hat sie mit dem Orden Pro Ecclesia et Pontifice ausgezeichnet.

Allsonntäglich erklingen zwischen Alpen und Nordsee Lieder mit Texten von Maria-LuiseThurmair-Mumelter (geb. 1912). "Dank sei Dir Vater für das ew'ge Leben" oder "Der Geist des Herrn erfüllt das All" stammen zum Beispiel aus ihrer Feder. Sie wollte zeitlebens mit all ihren Talenten "dem WORT dienen". Die gebürtige Südtirolerin verlor früh ihre Heimat. Zwangsweise emigrierte die Familie nach Innsbruck. Dort wuchs Maria-Luise in die Jugendbewegung hinein und leistete politischen Widerstand gegen den Faschismus. Während der NS-Jahre hörte sie neben dem Germanistik- und Geschichtsstudium Vorlesungen in Liturgik. Begeistert schloss sie sich der Liturgischen Bewegung an. Erste Liedtexte entstanden, gedichtet auf bekannte Melodien. Manche katholischen Kreise betrachteten diese – aus der evangelischen Kirchenmusik bekannte – Praxis mit Argwohn. Andere baten um die Mithilfe der mittlerweile promovierten Historikerin. So wirkte sie während des Krieges am Innsbrucker "Gotteslob" mit, lernte ihren Ehemann – den Dichter Georg Thurmair – kennen und beide beteiligten sich am "Kirchenlied", einem Vorläufer zum ersten "Gotteslob". An dessen heutiger Gestalt arbeitete M.-L. Thurmair jahrelang in zahlreichen Kommissionen, oft als einzige Frau, mit. Manchmal schrieb sie für die Kommissionsarbeit aus Mangel an Alternativen eigene Liedtexte für spezielle Anlässe. Als Eheleute engagierten sich beide Thurmairs in der Münchner Ehe- und Familienpastoral. überhaupt war Maria-Luise ein Familienmensch. "Gut zuhören konnte sie", sagen ihre sechs Kinder. Etwas von dem Erlauschten hat sie in dem Buch "Fünf Paar Kinderschuhe" veröffentlicht. 2005 starb die bescheidene Pionierin nach längerer Krankheit. Nicht all ihre Liedtexte (und deren Vertonungen) sind unumstritten, mit anderen aber ist sie bleibende "Stimme der Gemeinde" geworden. [Katrin Gallegos Sánchez]

Gedanken zum 148.Psalm

Auch in diesem "Hallel-Psalm" - Psalm 148 - wird zum Lob Gottes aufgerufen; zu einem Lob, das nicht nur auf der Erde erklingen soll, sondern auch im Himmel.
So beginnt der Psalm nach dem "Halleluja" mit dem Aufruf an den Himmel: "Lobet im Himmel den HERRN, lobet ihn in der Höhe!"
Gottes Hofstaat (die Engel) werden zum Lob aufgerufen - das ganze Heer. Sonne und Mond und alle Sterne sollen ihn loben, denn er hat sie durch sein Wort geschaffen: "Er gebot, da wurden sie geschaffen". Er hat ihnen Ordnungen gegeben, so daß sie bestehen bleiben. Und dann wird alles auf Erden zum Lob aufgerufen: die großen Fische und alle Tiefen des Meeres; Feuer, Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwinde. Die Berge und Hügel, die fruchtbaren Bäume und alle Zedern sollen Gott loben. Der Aufruf ergeht an die Tiere und alles Vieh, an das Gewürm und die Vögel - und er ergeht an die Könige auf Erden und die Völker, Fürsten und Richter, die Jünglinge und die Jungfrauen: "Alte mit den Jungen, die sollen loben den Namen des HERRN!". Und es werden Gottes "Heilige" (sein Volk) zum Lob aufgerufen - und sie sollen ihm dienen.
Bedeutung für heute: Der Gott Israels, der HERR, ist ein "universeller Gott", d.h. das ganze Universum soll diesen Gott loben: Was auf Erden und im Himmel und unter der Erde ist! Und Israel, sein Volk, soll nicht zurückstehen: "Alle seine Heiligen". Generationsübergreifend soll Gott gelobt werden: "Alte mit den Jungen".

Psalm 148

1 Lobt den Herrn von den Himmeln her, lobt ihn in der Höhe!
2 Lobt ihn, alle seine Engel; lobt ihn, alle seine Heerscharen!
3 Lobt ihn, Sonne und Mond; lobt ihn, alle leuchtenden Sterne!
4 Lobt ihn, ihr Himmel der Himmel, und ihr Wasser oben am Himmel!
5 Sie sollen loben den Namen des Herrn; denn er gebot, und sie wurden erschaffen,
6 und er verlieh ihnen Bestand auf immer und ewig; er gab ein Gesetz, das nicht überschritten wird.
7 Lobt den Herrn von der Erde her, ihr Meerestiere und alle Meeresfluten!
8 Feuer und Hagel, Schnee und Dunst, der Sturmwind, der sein Wort ausführt;
9 Ihr Berge und alle Hügel, Obstbäume und alle Zedern;
10 wilde Tiere und alles Vieh, alles, was kriecht und fliegt;
11 ihr Könige der Erde und alle Völker, ihr Fürsten und alle Richter auf Erden;
12 ihr jungen Männer und auch Jungfrauen, Alte mitsamt den Jungen;
13 sie sollen loben den Namen des Herrn! Denn sein Name allein ist erhaben, sein Glanz überstrahlt Erde und Himmel.
14 Und er hat das Horn seines Volkes erhöht, allen seinen Getreuen zum Ruhm, den Kindern Israels, dem Volk, das ihm nahe ist.